264
C. Länderkunde.
2. Im Dämaralande wohnen viehzüchtende Bäntnneger, der früher
zahlreiche Stamm der Hererö und die von ihnen unterjochten Berg-
dämara.
3. Im Mv wohnen die Ackerbau treibenden Owämbo, der mächtigste
Stamm.
4. Zahlreich sind die Bastarde, Mischlinge von Weißen und Hotten-
totten, mit kapholländischer Sprache.
5. Die Weißen bestehen aus Deutscheu und aus Buren, von denen
manche holländische Ortsnamen herrühren, und anderen Europäern.
135. Windhuk (1600 m) in Deutsch-Südwestafrika.
Von der Dornbuschsteppe gleitet der Blick über die Herde, die Akazien und die Werften der Herero zu
dem freundlichen Städtchen am Gebirgsrand, das in wasserreicher, grüner Landschaft zwischen weiten, wohl-
bebauten Fluren liegt. Die Straßen von Windhuk sind gut gepflegt und beleuchtet.
Siedlungen. Lüderitzbucht ist der beste Hafen des 8. Die Kreuzung
der natürlichen Straßen, darum geographischer und wirtschaftlicher Mittel-
punkt der Kolonie und Sitz der Regierung und der Schutztruppe, ist das
1600 m hoch gelegene Windhuk. Zahlreiche kalte und heiße Quellen
haben hier eine dichtere Besiedlung und guten Bodeuaubau herbeigeführt.
Im S ist Keetmanshoop der wichtigste Ort.
Die britische Walfischbai verödet, da sich nahe im N durch deu Bau
einer langen Hafenmole eine einigermaßen brauchbare Laudungsstelle in
Swakopmund herstellen ließ. Dieses ist zurzeit das bequemste Eingangs-
tor und daher der Ausgangspunkt zweier Bahnen. In den kleinen Ort-
schasten im Berglande bestehen mehrere Missionsstationen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika.
249
gebirge, das seinen Namen von dem Getöse der dortigen Brandung er-
halten hat.
Im 15. Jahrhundert war Oberguinea das Ziel der spanischen «Seefahrt,
an der auch Kolumbus als junger Seemann teilnahm. Dann wurde es die
Hauptstätte des Sklaventransports für Amerika, bis englische Kriegsschiffe
dem Menschenhandel wehrten. Die mit Gewalt befreiten Sklaven wurden,
wenn man sie nicht wieder in die innere Heimat zurückbringen konnte, in
besonderen Kolonien angesiedelt; solche sind Freetown ^sritauu^ s—freistadt)
und Liberia s—freiheit). Jetzt ist die Küste mit vielen europäischen Fakto-
reien (Handelsniederlassungen zum Sammeln der Waren aus dem Innern)
besetzt. Der Haupthandel richtet sich auf Palmöl, so daß man die ganze
Küste als „Ölküste" und die Mündungen des Nigir als „Ölflüsse" bezeichnet.
Die Engländer und die Franzosen haben den größten Teil von Ober-
gninea im Besitz; der wichtigste Ort ist das englische Lagos. Westlich
von dem französischen Aschänti liegt die deutsche Kolonie Togo (s. die
deutschen Kolonien, § 421 ff.). Am Kap Palmas wohnen die Krüneger, die
wegen der Armut ihrer Heimat im Gegensatz zu der Gewohnheit der Neger
aus europäischen Schissen und Faktoreien Dienste nehmen.
§ 399. f) Die Bewohner von Sudan zerfallen in die Sudan- und
die Bäntuneger. Die Sudänneger sind von brauner, hellerer Hautfarbe
und treiben Viehzucht, Acker- und Gartenbau, sowie Handwerk. Sie leben
in Dörfern und Städten und haben vielfach ein geordnetes Staatswesen.
Die Bäntuneger sind tiefschwarz, die „häßlichen Stämme" ihrer Rasse. Be-
ständig streiten sich beide um die Vorherrschaft, die Sudänneger gewinnen
allmählich die Oberhand.
§ 400. 3. Die Sahara, d. h. Wüste, ist das größte Wüstengebiet der
Erde und erstreckt sich vom Atlantischen Meere bis zum Nil. (Vgl Bunt-
bild!) Ihre Größe beträgt annähernd zwei Drittel von Europa. Sie ist
keineswegs ein zusammenhängendes Sandmeer, vielmehr wird sie in schräger
Richtung von einem Gebirgszug durchzogen, der bis zu 2400 m (= halbe
Montblanc-Höhe) ansteigt. Ein großer Teil besteht ferner aus pflanzenleeren,
sandlosen Ton- und Felsbänken.
Das Hauptgebiet ist eine Hochebene von 200—600 m Höhe mit sonn-
durchglühten unabsehbaren Sandflächen; der Wüstensand wird vom Sand-
stürm nicht selten zu Dünenreihen von mehr als 100 m Höhe aufgetürmt.
Nur die Erhebungen in der Mitte haben Steigungsregen und infolgedessen
Wald und Weideland. Im übrigen ist der Regen selten und bleibt wegen
der hohen Temperatur oft jahrelang aus. Aber der starke nächtliche Tau
und vereinzelte Gewitterregen, dazu das vom Rande, namentlich vom Atlas
her eindringende Wasser sickert auf unterirdischen, undurchlässigen Tonschichten
(vgl. Fig. 19) in die muldenförmigen Vertiefungen, wo es in Form von
Quellen zutage tritt oder durch künstliche Brunnen aufgeschlossen wird; an
solchen Wasserstellen liegen die Oasen, deren Tonboden von üppigster Frucht-
barkeit ist. Mit großer Sorgfalt wird das Wasser über den Boden verbreitet,
so daß^ kein Fußbreit uubeuetzt bleibt. Die Absiedlungen der Menschen stehen
am steilen Rande auf dem Wüstensand. Die Oase ist mit Kulturpflanzen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Oberguinea Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Freetown Liberia Togo Europa
56 Die fremden Erdteile. Afrika.
nördlicher Hang, das Tell, ist reich benetzt, daher wald- und buschreich, gut
bebaut und dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt ist die der europäischen Mittel-
meerländer (Ölbaum). Der südliche, gleichlaufende Zug ist der Sahara-
atlas. Dazwischen liegt ein langgestrecktes Becken, das regenarm, steppen-
artig und reich an Salzseen ist, die Schotts genannt werden. Das Klima
ist Mittelmeerklima.
Der Atlas ist ein junges Faltengebirge; sein Gebiet gehört schon der
Bruchzone des Mittelmeeres an; der Atlas ist also ein Afrika fremdes Glied,
mit der Spanischen Halbinsel ein Ubergangsgebiet zwischen dem Nordkontinent
Europa und dem der großen Schollenregion angehörenden Afrika.
2. Die älteste Bevölkerung bilden die hamitischen Berber; sie sind
mittelgroß, kräftig, wohlgestaltet und hellfarbig und haben seit dem Altertum
ihre Eigenart zäh fest gehalten. Semitische Beimischung fand statt durch die
Araber, die als Nomaden in Zelten wohnen, die sich vielfach sogar in den
Städten finden. Das Arabische gibt das Verständigungsmittel für Nordafrika
ab. Die Juden stammen aus Spanien. Von Weißen leben Franzosen
in Algier, Italiener in Tunis.
a) Marokko ist der letzte Rest der arabischen Reiche in Nordafrika.
Das Land steht wirtschaftlich auf niedriger Stufe; die Städte sind vielfach
klein, schmutzig und ärmlich. Die beiden Hauptstädte Marokko und *Fes sind
ummauert, sie haben schmutzige Gassen, hohe, schlanke Minarets (minarcs)
und reiche Basare. Die größte Seestadt ist Tanger (tändscher) mit zahl-
reichen Weißen.
b) Algerien ist eine französische Kolonie, die von den Franzosen durch
lange Kämpfe gegen die einheimischen Berber (Kabylen) unterworfen worden
ist. Durch Anlage von Bewässerungen wird das Land immer mehr dem
Anbau erschlossen. Wein, Getreide, Vieh, Datteln und Kork werden aus-
geführt. ^Algier ist die schön gelegene Hst.
c) Tunis wird von einem Bei (be), d. i. Fürst, regiert, der unter
französischem Schutz steht. Das Land hat sich schnell gehoben und führt
ähnliche Erzeugnisse wie Algerien aus. Die Hst. *Tunis ist die größte
Stadt der Atlasländer. In der Nähe liegen die Ruinen von Karthago
und der Kriegshafen Biserta, der die beiden Mittelmeerhälften beherrscht.
2. Die Wüstentafel mit Ägypten.
1. Das Land. Sie erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum
Mittelmeer und Roten Meer und ist nur ein Teil der großen Wüstentafel
der Alten Welt, die vom Atlantischen Ozean bis nach Mesopotamien reicht.
Die Sahara ist nicht eben; sie setzt sich aus Senken (Siwah), Tiefland,
Hochland und Gebirgen zusammen, die bis zu 2700 m ansteigen und vielfach
aus düsterem Fels bestehen.
Die Sahara ist eine alte Scholle, auf der die Schichtgesteine wagerecht
lagern. Diese Schichttafel ist im Tertiär durch Brüche geteilt worden; Schollen
sind gesunken, andere erhielten sich in der ursprünglichen Höhe. An den
Brüchen drangen vulkanische Massen empor und bildeten die Gebirge.
An der Zertrümmerung der Felsen arbeiten vor allem der jähe Wechsel
von Hitze (bis 80 °) und Kälte (bis 7» Kälte) und der Wind. So entstehen
aus der Felswüste (Hammada) die Kies- (Sserir) und Saudwüste (Sahel),
-y
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Nordkontinent
Europa Afrika Nordafrika Spanien Algier Tunis Marokko Nordafrika Marokko Tanger Algerien Algerien Karthago Mesopotamien Hammada
Der Sudan mit Oberguinea. 59
Oberguineas und die nassen Flußufer tragen hochstämmigen Urwald mit
dichtem Unterholz.
Der Sudan zerfällt in Hoch- und Flachsudan. Hochsudan liegt im W.
Hier entspringen der Senegal, der Gambia und der Nigir d, i. Fluß.
Dieser ist der drittgrößte afrikanische Fluß; er nimmt den Benue auf und
mündet in einem sumpfigen Delta mit vielen Armen (Ölflüffe). Senegal und
Nigir haben viele Gefällsbrüche; sie sind also reich an Stromschnellen und
Wasserfällen. — Im ö. Sudan, Flachsudan mündet der Schari in den
Tschadsee, der bei Hochwasser größer ist, als die Mark Brandenburg, bei
Niedrigwasser indessen aus die halbe Größe einschrumpft. In früherer,
feuchterer Zeit hatte er einen Abfluß nach No.; daher ist das Wasser süß.
W. vom See liegt der größte Ort Flachsudäns, Kuka, von dem Karawanen-
straßen nach Tripoli gehen. — Im fernen O. durchfließen den Sudan der
Weiße (d. i. klare) und der Blaue Nil, die sich bei Khartum vereinigen.
2. Die Bewohner sind die kräftigen, im N. mohammedanischen
Sndanneg er, fleißige Ackerbauer, die vielfach von den viehzüchtenden,
mohammedanischen Fulbe (d. i. Hellbraune) beherrscht werden. Die Fnlbe
sind von heller Farbe, mager aber kräftig, streitbar und klug. Ihre größte
Stadt istkano, die den Handel Hochsudans beherrscht. Tim buk tu ist viel
kleiner; es vermittelt den Handel nach dem Atlasgebiet. Östlich Kano liegen
die Haussastaaten, genannt nach den Haussa, einem Übergang der Neger zu
den Fulbe, von denen die Haussa beherrscht werden. Die Sprache der Haussa
ist das Verständigungsmittel des Sudan. —
Für den Weltmarkt liefert das waldige Küstenland Palmkerne und
das salbenartige Palmöl, ferner Kautschuk. Aus dem Ackerbaugebiet stammt
die Erduuß, deren Frucht in der Erde reift und ein dem Olivenöl ähnliches
Ol liefert.
Deutsche, Engländer und Franzosen haben den größten Teil des Sudan
besetzt.
a) Deutsches Gebiet: 1. Togoland. Es ist so groß wie Bayern
mit 1 Mill. E. Gib die Grenzen an! Die Bewohner sind die friedlichen
Eweneger. Kautschuk, Palmkerne, Mais und Palmöl werden ausgeführt.
Von der Hst. Lome gehen 2 nur kurze Eisenbahnen aus. Eine gewaltige
Brandungswelle erschwert die Landung.
2. Kamerun reicht bis zum Tschadsee. Gib die Grenzen an! Kamerun
hat fast die Größe vom Deutschen Reiche und etwas mehr Bewohner als
Großberlin. Das niedrige Küstenland an der See und am schiffbaren
Kameruufluß, d. i. Krabbenfluß, ist dicht mit Mangrovewalduug und Dickicht
bewachsen und — wie überall im tropischen Afrika — äußerst ungesund.
Das Kamerungebirge, 4100 m, ist ein erloschener Vulkan, an dessen
Abhängen sich die einströmende, feuchte Seeluft zu ganz gewaltigen Regen
verdichtet (10 in im Jahre!). Nutzpflanzen sind die Ölpalme, die Kautschuk-
liaue und Kakao. Bewohnt wird das Waldland von den Bantunegern, die
in Südafrika vorkommen. Am bekanntesten ist der Stamm der Dnala, der
dem Regierungssitz Duala den Namen gegeben. Die Duala vermitteln
den Handel mit dem Innern. — Die Weißen wohnen, wie überall an der
Küste von Guinea, in Faktoreien, d. s. Niederlassungen (oft nur ein einzelnes
Gebäude) europäischer Kaufleute, um Waren aufzuspeichern und zu verhandeln.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Südafrika 61
b) Französisch Kongo und c) Portugiesisch Westafrika (An-
gola mit Loanda) nehmen Oberguinea und das westliche Randland des Kongo-
ibeckens ein. Sie sind wirtschaftlich wenig erschlossen und arm an Siedelungen.
5. Südafrika.
1. Das Land. Das südafrikanische Becken liegt bedeutend höher, als
das Kongoland, dessen Westrand sich nach 8. hin fortsetzt. Der aufgebogene
Steilrand steigt bis 2700 in auf; die durch Täler zerschnittenen Hochflächen
sind oft von wilder alpenhafter Form; sie sind durch den jähen Wärmewechsel
und den Wind erheblich abgetragen worden. Da das fließende Wasser
fehlt, sind die Berge vielfach in ihren eigenen Schutt gehüllt. — Im S.
und 0. wird Südafrika von einem Faltengebirge begrenzt, das im ö. Teil
Drakensberge heißt (3700 m). Das Innere des Beckens (1000 in) liegt
bei den vorherrschenden 80.-Passat im Regenschatten; es ist daher dürr und
steppenartig (Kalahäristeppe) und reich an Salzseen. Wirtschaftlich ist dies
Gebiet im Innern nur durch Viehzucht (Schafe) nutzbar. Die Flüsse vertrocknen
in der regenlosen Zeit. Selbst der Oranjestrom, l1^ X Rhein, kann
in seinem Unterlaufe durchwatet werden; auch er leidet an Schnellen und
Fällen. — Weiter nach N., in den Tropen, wird das Land feuchter. Hier
entspringt der Sambesi, der in den Viktoriafällen eine Stufe von 120 m
überspringt bei einer Breite von 2 km.
Das trockne Klima ist der Gesundheit sehr zuträglich. — Die Pflanzen-
welt ist im 8. reich an kaktusähnlichen, baumhohen Wolfsmilchgewächsen und
Heidekräutern, die sich am Kap in eigener Weise den Wachstumsverhältnissen
angepaßt haben und viele endemische Formen enthalten*), die an westaustralische
erinnern. — Der ehemalige Reichtum an Steppentieren, wie Antilopen, Gnus,
Springböcken und Quagga ist dahin. Schafe, Angoraziegen (Mohairwolle),
Rinder und Strauße werden gezüchtet. — An entlegenen Stellen haben sich
einzelne vorweltliche Tiere erhalten, z. B. das Erdferkel, der Goldmull.
2. Die Bevölkerung umfaßt die gelben Südafrikaner, die Hotten-
totten und Buschmänner und die Bantuneger, zu denen Hererö und die
später eingewanderten tatkräftigen, kriegerischen Snln oder Kaffern (arab.
kafir = ungläubig, weil nicht mohammedanisch) gehören. Eingewandert
sind ferner Niederländer oder Buren, die ihr Volkstum bewahrt haben, und
Engländer. Südafrika ist durch die starke Besiedlung mit Weißen
ausgezeichnet. Außer Viehzucht wird Bergbau auf Gold und Diamanten
betrieben.
Der 8. und das Innere ist englisch, der W. deutsch und der
No. portugiesisch.
a) Deutsch-Südwestafrika. Nenne die Flußgrenzen im N. und 8.!
Von den wüstenhaften Sanddünen des Küstenlandes steigt das Land langsam
zum Hochlande zu mehr als Brockenhöhe an, von weiten Tafelländern, Tafel-
bergen, Bergketten und Einzelgipfeln überragt. Die Trockenbetten der Regen-
flüsse haben Furchen durch das Land gezogen. — Wenn nach dem höchsten
Sonnenstande der Regen in kurzen, heftigen Güssen fällt, dann sprießt frisches
Grün hervor; die Steppe legt ein Blumenkleid an, kurze Zeit füllen sich die
*) Gr. en demos = im Volke, alfo in dem Lande, dem Lande eigentümlich.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Ostafrika. 63
dem See finden sich noch verschiedene Seen bis zum Albertsee. Der ostafri-
konische Graben beginnt im Njassasee, setzt sich nordwärts über die Natron-
seen fort, an erloschenen Vulkanen, wie Kilimandscharo (6000 in) und Kenia
vorüber und endigt östlich von Abessinien im Roten Meere. Abessinien
ist durch mächtige Lavaausbrüche überflutet worden (Übergnßtaselland). Noch
Querschnitt durch Afrika von "W. nach 0. auf dem Äquator.
Längenmaßstab 1:38000000. Höhe 75 X größer als die Länge.
heute kommen tätige Vulkane, heiße Quellen und Erdbeben vor. In dem
regenreichen Lande haben wasserreiche Flüsse (Blauer Nil) das Hochland
zerschnitten. Großartige, oft schluchtenartige Täler tragen in ihren niedrigen
Teilen immergrüne, wildreiche Wälder. Die Hochflächen sind kühl. Der
Ostabhang Ostafrikas ist durch Brüche und Täler gegliedert. Die Somal-
Halbinsel ist im N. angefügt. —
Der Nil entspringt als Kägera w. vom Viktoriasee (= Bayern),
durchfließt diesen See und den Albertsee und wendet sich nach N. Da er im
Süden wenig Gefäll hat, fließt er langsam. Das Wasser ist daher klar;
darum ist der Name Weißer Nil d. h. klarer Nil gerechtfertigt. — Wohin
entwässern sich Tanganjika- und Njassasee?
Der 80.-Passat netzt die Osthänge und verursacht Waldbedeckung. Auch
die Nachbarschaft der großen Seen ist feucht und waldreich. Der größte Teil
Ostafnkas ist Busch- und Baumsavanne (hier der Affenbrotbaum, der in der
Trockenzeit sein Laub abwirft). Au sehr trocknen Stellen tritt die Wüsten-
steppe auf. — Auch hier sind die Scharen von Steppentieren durch Rinderpest
und Feuergewehr gelichtet.
2. Die Bevölkerung sind Sudan- und Bantnneger, die sich an den
Nilseen berühren. Im Int. leben die helleren Nordafrikaner. Als Fremde
finden sich Araber, Inder und Weiße.
a) Deutsch-Ostafrika ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich
und hat etwa soviel Einwohner wie die Rheinprovinz; es reicht vom Indischen
Ozean bis zum Tanganjikasee. Gib die übrigen Grenzen an! Der Ostabfall
dacht sich in Gebirgslandschaften ab und wird durch Flüsse von der Länge
nnsrer Oder und Weichsel entwässert. Vielfach deckt Laterit die Erde. Der
Kilimandscharo ist mit 6000 m der höchste Berg Afrikas, der eine Fläche
gleich der des Harzes bedeckt.--
Die Bantnneger gliedern sich in zahlreiche Stämme, wie die kriegerischen
Wahehe*). An der Küste, am Sandstrand, arab. Sahel, wohnt ein Mischvolk,
die Suaheli (eigentlich Wasuaheli). Ihre Sprache, das Kisuaheli, ist die
Karawanensprache. Fremde sind die Deutschen, Araber und Inder. —
Deutsch-Ostafrika führt Kautschuk, ferner Wachs, Kopra und Elfenbein ans.
*) Wa-Hehe heißt Volk der Hehe, U-Hehe — Land der Hehe.
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Südasien. 45
blühende Handelsstadt im Fünfstromland, an der Straße nach dem Kabultal.
— Im ^.-Gebiet des Himalaja das herrliche, fruchtbare Hochgebirgstal
Kaschmir (Kafchmir-Schals). — Hmadräs, wichtigster Einfuhrhafen an
der Küste Koromandel. — Obombay (bombe), Welthafen feit Eröffnung
des Sueskanals.
2. Hinderindien^') zeigt einen schlankeren Ban als Vorderindien und
ist reich gegliedert. Westlich vom Meerbusen von Siam erstreckt sich
die Halbinsel Malakka landzungenartig weit ins Meer. Hohe, jedoch nicht
schneebedeckte Gebirge durchziehen fächerförmig die Halbinsel in der Richtung
ihrer Küsten gegen 8. bis 80. Ihren Ausgang nehmen sie von Tibet und
dem sw. China. Zwischen ihnen fließen in langgestreckten Tälern 4 Ströme:
Jrawadi, Salwen, der kleine aber bedeutsame Menam und der reißende
Mekong. Gib ihre Quellen und Laufrichtung an! Die weiten Tiefebenen
an den Mündungen sind von großer Fruchtbarkeit.
Hinterindien liegt ganz in der heißen Zone und gehört zum asiatischen
Monsungebiet. Das heißfeuchte Tropenklima begünstigt in den Berg-
ländern einen üppigen Waldwuchs (Tik-Holz) und aus dem fetten Schlamm-
boden der Flußtäler einen überaus ergiebigen Reisbau. Im allgemeinen
erinnert die Tier- und Pflanzenwelt durchaus an die von Vorderindien.
Die Halbinsel Malakka gehört zu den wichtigsten Zinnländern und ist die
Heimat des Stein-Rotang, der „spanisches Rohr" liefert.
Die Bewohner sind auf Malakka Malayeu (<3. 33), im übrigen
Hinterindien Mongolen (S. 33). An der 0.- und L.-Küste viele
Chinesen, die fleißige Ackerbauer und rührige Handwerker und Händler
sind. Die herrschende Religion ist der Buddhismus.
Diese Religion entstand durch eine Art Reformation aus der altern
brahmanifchen Religion. Sie verwirft die Kasteneinteilung und den brah-
manischen Götzendienst. Ihren Stifter nannte man Buddha**), er war ein
Königssohn aus Nipal, der zur Zeit des Cyrus als Prophet auftrat. Aus
Vorderindien verdrängt, wo sie nur auf Ceylon und in Nipal herrschend ist,
fand sie zahlreiche Anhänger in anderen Ländern Hinterastens. Sie zählt
fast so viel Anhänger wie die christliche, da sich zu ihr alle Mongolenvölker
des mittleren und südöstlichen Asiens bekennen. ^Jm Laufe der Zeit ist sie zu
leerem Formeldienst erstarrt, obgleich in ihrer Sittenlehre Anklänge an die
christliche Moral nicht zu verkennen sind.
a) Das britisch e Hinterindien umfaßt die w. Küstenländer, das
frühere Königreich Barma und die Halbinsel Malakka. Besonders wichtig ist
die Reisausfuhr aus diesem Gebiet. Sein Hauptausfuhrhafen ist die
Hft. >z:R angun (rängun). Die wichtigste Stadt in den „Stratzenanstedelungen",
Straits Settlements, an der Straße von Malakka ist das sehr verkehrsreiche
H- Singapur, auf der gleichnamigen Insel gelegen, mit dem größten Schiffs'
verkehr 80.-Asiens,
b) Das französisch e Hint erindien umfaßt das fruchtbare Mekong-
oelta mit der Hft. Saigon, ferner Kambödfch a, Anam und Tönking.
o) Das Königreich Siam, „das Reich des weißen Elefanten", ist ein
unabhängiger Staat im Gebiete des Menam, Hft. Hbangkok im Mündungs-
gebiet des Menam, größte Stadt Hinterindiens. Der Glanz und Prunk der
dortigen Pagoden übertrifft den aller übrigen in Asten. Die Anlage der
Stadt erinnert an die von Venedig und Amsterdam: „Das asiatische Venedig".
3. Die Ostindischen Inseln, Jnselindien, (2 Mill. qkm, 45 Mill. E.)
umfassen die Hauptmasse der Inseln des asiatischen Ostens, die sich zu beiden
*) Vorder- und Hinterindien machen zusammen „Ostindien" aus.
**) d. i. der „Erleuchtete".
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Kaschmir Tibet China Hinterindien Malakka_Malayeu Hinterindien_Mongolen Ceylon Asiens Hinterindien Singapur Saigon Hinterindiens Venedig Amsterdam Hinterindien
26
§11. Hinterindien.
erst in dem Kap Vurlu Der westlichste, der Birmanische Bergzug, setzt
sich über die Andamanen und Nikobaren fort und durchzieht in einem
großen Bogen die Inseln Sumatra und Java. Breite, tief eingeschnittene
Längstäler trennen die Höhenzüge voneinander und weisen gewaltigen
Strömen den Weg nach S.; in Stromengen und Stromschnellen steigen
diese von dem Hochlande herab und münden in weit vorgebauten Deltas:
der trübe Jrawadi und der Saluen in den Busen von Martaban,
der wasserreiche Menam in den Busen von Siam, der rasche Mekong
in das Chinesische"meer.
Ihre Täler sind durch die regelmäßigen Überschwemmungen sehr
fruchtbar und liefern besonders ungeheure Mengen Reis. Aus den
Wäldern an ihren Ufern kommt das für den Schiffsbau so wertvolle
Teakholz (ttf).
2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Die Be-
völkerung gehört schon der mongolischen Rasse an, auf der Halbinsel
Malaka aber der malaiischen. Ihre Religion ist der Buddhismus,
der zwar die Götter des Brahmaismus bestehen läßt, aber die Kasten-
emteilung verwirft und sein Wesen in die Reinigung der Gesinnung setzt.
a) Englische Besitzungen an der W.-Seite. An die Land-
schast Assam {am Brahmaputra nach dessen Austritt aus Tibet) schließen
sich die Gebiete von Birma- Sie sind wertvoll durch das für Masten
vorzügliche Teakholz ihrer Gebirgswälder und die ungeheuren Reisernten
ihrer Niederungen. Hauptstadt Ranaün mit 235 000 Einw. an der
Jrawadi-Mündung.
b) Das Reich Siam am Menam mit 6 Mill. Einw., darunter nur
2x/2 Mill. Siamesen; nahe an dessen Mündung die Hauptstadt Bang-
kok, mit 200000 Einw., davon die Hälfte Chinesen. Das Land hat
sich der europäischen Kultur erschlossen. Überdies werden als Arbeiter
die einwandernden Chinesen in immer größeren Mengen heimisch, da sie
fleißiger sind als die Eingeborenen. Auch das Königshaus ist chinesischer
Abkunft.
c) Französisch-Jndochina bilden das Reich Annam an der
O.-Seite mit dem fruchtbaren Tongking und dem Küstenstreifen
Kochinchina, sowie das s. am untern Mekong gelegene Reich
Kambodscha. Auch Nieder-Kochinchina, das Land an der Mün-
dung des Mekong mit der Stadt Saigon (51000 Einw.), ist sranzö-
sische Kolonie.
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Sumatra Martaban Assam Tibet Kochinchina Kambodscha Saigon
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5. Pflanzen- und Tierwelt. Hochgrasige Savanne, von ver-
einzelt stehenden Bäumen überragt, deckt den Boden und ist bevölkert
mit unzähligen Rudeln von Antilopen, Büffeln und Zebras, auch Giraffen
und Nashörnern, Löwen, Schakalen und Hyänen. Die Flußläufe sind
von breiten Waldstreifen eingefaßt, in denen zahllose Affen, darunter die
großen Schimpansen und Gorillas (am Golf von Guinea) sich aufhalten.
Elefanten, Krokodile und Flußpferde fehlen überhaupt nur, wo sie der
Mensch ausgerottet hat. An Vögeln sind bemerkenswert die Wasservögel,
wie Flamingo, Pelikan und Reiher, sowie der Raubvogel, der Geier.
Von besonderem Nutzen sind an Pflanzen die Öl- und Dattelpalme, an
Tieren, welche gezüchtet werden, der Strauß und das einhöckerige Kamel.
6. Bevölkerung. Die 180 Mill. Einw. (6 auf 1 qkm, in dem
dreimal kleineren Europa 39 auf 1 qkm) gehören bis zum Südrand der
Sahara der kaukasischen (mittelländischen) Rasse an, und zwar sind die
Ägypter, Nubier, Berber, Abessinier Hamiten, die eingewanderten
Araber Semiten. In Mittel- und Südafrika überwiegt die Negerrasse.
Diese zerfällt in die intelligenteren Sudan-Neger und in die weiter
südwärts im Gebiet des Kongo wohnenden, weniger zivilisierten Bantu-
Neger, zu denen im So. auch die Kaffern, braunschwarze, tapfere
Hirtenvölker zählen. Reste der Urbevölkerung sind die gelbbraunen
Hottentotten und Buschmänner im S. und die im Innern Afrikas ver-
sprengt lebenden, überwiegend dunkelbräunlich gefärbten Zwergvölker,
meist nur 140 cm hoch. Aus Madagaskar leben die malaiischen Howa.
Der große Teil der Neger ist dem Heidentum und zwar dem
Fetischdienst ergeben, d. h. sie verehren irgend einen Gegenstand, in
den durch allmächtige Zauberer übersinnliche Mächte gebannt sind. Über
den ganzen N. Afrikas hat sich der Islam verbreitet, nur erst wenig
Eingang hat das Christentum gefunden, welches allein seit den ältesten
Zeiten in Abessinien besteht.
7. Entdeckungen. Obwohl Afrika von Europa und Asien leicht
erreichbar ist, blieb die Kenntnis dieses Erdteils im Altertum nur auf
den Nordrand beschränkt, da die Wüste Sahara vor Einführung des
Kamels ein unüberwindliches Hindernis bildete. Erst im Zeitalter der
Entdeckungen wurde Afrika in seiner ganzen Ausdehnung bekannt. Der
Portugiese Bartholomäus Diaz kam 1486 zum Kap der guten Hoffnung,
sein Landsmann Vasco da Gama umschiffte 1498 den ganzen Erdteil
und fand so den wichtigen Seeweg nach Indien. Doch fast vier Jahr-
hunderte vergingen, ehe die Europäer in das Innere dieses „dunklen"
Weltteiles eindrangen. (Gib aus dem bisher Erwähnten die Gründe
an, warum Afrika so schwer zugänglich ist!) Erst in der zweiten Hälfte
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Extrahierte Personennamen: Howa Bartholomäus_Diaz
Extrahierte Ortsnamen: Guinea Europa Afrikas Madagaskar Abessinien Afrika Europa Asien Afrika Indien Afrika
§ 24. Der Sudan.
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3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen-
wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht
die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai
arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut;
die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem
dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut
wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht
wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der
Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr
geschickt in manchem Gewerbe.
4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte.
a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober-
guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab-
schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste.
Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer
Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste
ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster
Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz
ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt
das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch
regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das
Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank-
reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger,
wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den
Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik
Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt
Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern
um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet,
aber ohne feste Ordnung.
d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde
bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis.
An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet.
Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi
und Öl.
c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan
heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben.
In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe
(oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben
die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier
wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen,
Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Louis Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Senegal Gambia Frankreich Togo Negerrepublik
Liberia Freetown Oberguinea Niger Timbuktu Frankreich